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Ron Clark
EINE BANK IN DER SONNE


Premiere: 12. Mai 2007, TASCH 1

Fotos link |

Besetzung:
Inszenierung -
Ausstattung -
Dramaturgie -

Inspizienz -
Regieassistenz /
Soufflage -
Manfred Gorr a.G.
Klaus Weber a.G.
Mareike Götza

Ito Grabosch

Bernd Kruse
EINE BANK IN DER SONNE

Darsteller:
Burt - Peter Radestock | Harold - Jürgen Helmut Keuchel | Adrienne - Christine Reinhardt

Weibliche Stimme - Uta Eisold | Titelmelodie - Manfred Gorr/Juliane Beier


Technische Leitung - Fred Bielefeldt | Beleuchtung - Susann Förster | Requisite - Anita Weichenhein | Maske - Grit Anders | Ton - Ronald Strauß | Garderobe - Elisabeth Müller | Schneiderei - Eva-Constanze Nau

Stück:

Die Bank im Park einer Seniorenresidenz: Burt und Harold verbindet eine alte Geschichte und eine leidenschaftliche Hassliebe. Auf 'ihrer' Bank tauschen sie täglich Bosheiten aus, bis die ehemalige Schauspielerin Adrienne zu ihnen stößt. Sie bringt nicht nur das Leben in der Residenz, sondern auch das der beiden Herren gewaltig durcheinander. Ebenso überraschend wie sie gekommen war ist sie schon wieder weg...

Eine wunderbare, berührende Geschichte um Liebe und Freundschaft im Alter, mit viel Witz und Humor.


Pressestimmen:

Oberhessische Presse 14.5.2007

Theater Vorseniles Gekabbel zweier Männer in Gottes Wartezimmer

Marburg. Jede Menge Tristesse, schlechtes Essen, kauzige Mitbewohner, unfreundliches Personal, drohender Verlust des letzten Daches über dem greisen Kopf: Willkommen im Altenheim. von Carsten Beckmann Wie gut, dass das alles nur Theater ist. Trotz seines idyllischen Namens würde in „Valley View Gardens“ wohl niemand gern seinen Lebensabend fristen. „Sie tun alles dafür, uns am Leben zu halten, aber nichts, um uns leben zu lassen“, schätzt Burt die Lage ein, in der er und Harold sich befinden in „Eine Bank in der Sonne“. Als Ron Clark Ende der 90er Jahre sein Stück auf die Bühne brachte, sprachen nur ganz weitsichtige Zukunftsforscher schon vom demographischen Wandel.

Für Theaterautoren wie den aus Kanada stammenden, aber seit seiner Arbeit für die Film- und Fernsehindustrie in Los Angeles lebenden Clark dagegen war die Seniorenresidenz wohl nur einer von vielen möglichen Schauplätzen für einen Stoff, der sich reduzieren lässt auf das vorsenile Gekabbel zweier Männer, die eine zweifelhafte Vergangenheit aneinandergeschweißt hat.

Ebenfalls aus dem Autoren-Baukasten: die Frau, die plötzlich ins Leben der beiden eingespielten Streithähne tritt. Die vielen Handlungsansätze, die Clark entwickelt, bleiben auf der Bühne oft in ihren Ansätzen stecken. Vieles muss der Zuschauer erahnen, sich selbst zusammenreimen:

Warum taucht die Schauspielerin Adrienne unvermittelt in dem Altenheim auf? Warum spricht Burt mit seiner offenbar verstorbenen Frau? Was ist mit Harolds Kindern und Ex-Frauen? Was hat es mit dem angeblichen Verkauf von „Valley View Gardens“ auf sich? All dies bleibt über lange Strecken allein der Phantasie des Publikums überlassen.

Im unmittelbaren Bühnengeschehen dagegen soll der Dialogwitz regieren, sollen Flachserei und Faxen, kleine Gesten und große Grimassen die Handlung über eineinhalb Stunden tragen. Peter Radestock (Burt) und Jürgen Helmut Keuchel (Harold) machen aus ihrer Lage in Gottes Wartezimmer das Beste, und sie machen das Beste aus dem Stück.

Viel mehr, als ihr bekanntermaßen großes komödiantisches Potenzial abzurufen, müssen die beiden Routiniers dafür nicht tun. Während Radestock als Burt – ganz Ex-Buchhalter – eher lakonisch-still und vom Leben enttäuscht agiert, schlagen die Gefühlskurven des angegrauten und aufgeschwemmten Lebemanns umso heftiger aus – soweit sein schmerzender Rücken und alle anderen vom Leben lädierten Körperteile dies überhaupt noch zulassen.

Christine Reinhardt schließlich deutet die Adrienne mehr als gute Fee denn als Diva – dabei hat sie es doch faustdick hinter den Ohren, schleppt eine alles andere als strahlende Vergangenheit und ein falsches Fotoalbum mit sich herum und scheint immer noch auf der zwanghaften Suche nach der schnellen Affäre zu sein, koste es, was es wolle.

Doch so, wie in Manfred Gorrs Marburger Inszenierung die dritte Person auf der Bank in Szene gesetzt wird, ist sie mehr eine uneingeschränkt positive Gestalt: halb Göttin, halb Sozialrevoluzzerin. Die Premierenzuschauer im Theater am Schwanhof jedenfalls hatten am Samstag offensichtlichen großen Spaß an dem Stück, das insbesondere nach der Pause an Fahrt aufnahm.


Marburger Neue Zeitung 14.05.2007

Premiere in Marburg
Bosheiten auf der Bank ausgetauscht

Von Sonja Lecher

Marburg. "Herzlich Willkommen in „Valley View Gardens“... bei uns fühlen sie sich wohl...". Die neueste Produktion des Hessischen Landestheaters Marburg hat das Publikum in die Welt einer amerikanischen Seniorenresidenz entführt. Am vergangenen Samstag erlebte die Komödie "Eine Bank in der Sonne" eine erfolgreiche Premiere vor nahezu ausverkauftem Haus im Theater am Schwanhof.

Schon das Programmheft, das in Form eines Infoblatts für die Seniorenresidenz „Valley View Gardens“ aufgemacht ist, stimmte das Publikum auf die Handlung der folgenden zwei Stunden ein:

Die beiden Residenzbewohner Burt (Peter Radestock) und Harold (Jürgen Helmut Keuchel), beide in den Siebzigern, teilen sich täglich die einzige Sitzbank, die im Garten der Residenz in der Sonne steht. Burt, ein muffeliger Pessimist, hatte mit seiner Frau und seinem Sohn ein durchschnittliches, ereignisloses Leben und trägt nun tagaus tagein Pyjama und Bademantel.

Harold dagegen war und ist ein Mann von Welt ("Ich bin Sternzeichen Löwe, ich bin zum Regieren geboren"), der auf drei Exehefrauen zurückblickt und auch weiterhin nach dem Gefühl der frischen Verliebtheit sucht.Ehemalige Schauspielerin wirbelt den Alltag der Männer auf Obwohl die beiden Männer nicht unterschiedlicher sein könnten und sie sich ununterbrochen Bosheiten an den Kopf werfen, verbindet die beiden Jugendfreunde eine Hassliebe und ein Geheimnis aus der Vergangenheit.

Erst die ehemalige Schauspielerin Adrienne (Christine Reinhardt) wirbelt mit ihrer positiven Energie den festgefahrenen Alltag der Männer durcheinander und bringt neuen Schwung in das Leben der Beiden: "Drei auf einer Bank bedeutet nämlich Glück."

Der kanadische Bühnen- und Filmautor Ron Clark hat mit "Eine Bank in der Sonne" eine frische und leichtfüßige Komödie geschrieben. 1999 als "A bench in the sun" am Westport Country Playhouse in Connecticut uraufgeführt, fand die deutschsprachige Erstaufführung am 27. Juli 2002 in der Berliner Komödie statt.

Regisseur Manfred Gorr hat mit den drei Schauspielern eine wunderbare und humorvolle Inszenierung auf die Marburger Bühne gezaubert. Mit überschäumendem Spielwitz und viel komödiantischer Energie führten die Akteure die schlagfertigen Wortgefechte aus (Adrienne: "Oh bitte behalten sie Platz" - Burt: "Keine Sorge, der kommt eh nicht hoch") und versetzten die Zuschauer in beste Stimmung.

Die weiße Bank als alleiniger Handlungsort in der Bühnenmitte aufgebaut, gestaltet Klaus Weber die Spielfläche mit minimalen Mitteln. Lediglich eine Straßenlaterne, ein Kiesweg und ein Mülleimer umrahmen die Bank in der Sonne. Mehr braucht der Raum auch nicht, der den Schauspielern mitunter auch mal zu klein wird und sie direkt mit dem Publikum kommunizieren. Nur durch Lichtveränderung und den Wechseln der Kleidung kündigt Weber das Verstreichen der Tages- und Jahreszeiten an. Hinzu schallen abwechselnd Vogelzwitschern, Taubengurren und die Durchsagen aus der Residenzrezeption über die Bühne, die zu weiteren schmunzelnden Momenten führen.

Mit lang anhaltendem Applaus und Bravo-Rufen feierte das Premierenpublikum die hervorragenden Akteure und die vergnüglich-kurzweilige Inszenierung, die einfach gute Laune macht.


Giessener Allgemeine

Die Kunst des zivilisierten Umgangs

Doppelpremiere in Marburg: »Eine Bank in der Sonne« und »Der Gott des Gemetzels«

Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die im Einerlei des Alltags ein wenig Freude bereiten. Für die beiden betagten Herren Burt und Harold ist es eben »Eine Bank in der Sonne«, auf der sie sich jeden Morgen im Garten der Seniorenresidenz mit dem lieblichen Namen »Valley View Gardens« treffen, um die mehr oder weniger unwichtigen Ereignisse des Tages zu verhandeln, aber auch um Rückschau zu halten. Eine Zweckgemeinschaft à la »Sonny Boys«, bei der die Zwei tapfer und höchst komisch gegen die Gebrechlichkeiten und Marotten des Alters kämpfen – bis die gepflegte Adrienne, eine blond gefärbte Hollywood-Diva aus dem Bilderbuch, das Gleichgewicht der beiden Männer aus der Balance bringt. »Drei auf einer Bank bringt Unglück«, findet Knurrhahn Burt.

Es ist eine unspektakuläre, bezaubernde Boulevardkomödie des Kanadiers Ron Clark, die das Hessische Landestheater Marburg da kurzfristig am Samstag in ihren Spielplan aufgenommen hat – das ideale Stück für zwei Stunden unbeschwerte Unterhaltung, die die drei Protagonisten in der Regie von Manfred Gorr garantieren. Quasi eine Art Abschiedsgeschenk für den 62-jährigen Peter Radestock, der am Ende dieser Spielzeit seine feste Position als Oberspielleiter aufgeben wird, um freilich dem Marburger Theater als freier Regisseur und Darsteller verbunden zu bleiben. Als schrulliger Burt zieht er hier noch einmal dezent alle Register seiner komödiantischen Schauspielkunst, die gepaart ist mit der Gelassenheit des Alters, und sorgt so für herrlich selbstironische Momente.

Jürgen Helmut Keuchel darf als schwerfälliger Harold nicht nur mögliche Arten von Gehhilfen ausprobieren, als eitler Gockel offenbart er die unfreiwillig komischen Züge eines versetzten Liebhabers. Christine Reinhardt – im wirklichen Leben die angetraute Ehefrau von Peter Radestock – verursacht als elegante Adrienne diesen harmlosen Sturm im Wasserglas, bringt sie doch noch einmal Schwung in den langweiligen Tagesablauf der Senioren, denen jede Morgen eine sanfte Stimme süßlich per Lautsprecher wünscht: »Have a nice day!«

Nun, einen schönen Tag haben die zwei Ehepaare in Yasmina Rezas jüngstem Erfolgsstück »Der Gott des Gemetzels« wirklich nicht, gilt es hier doch, die peinliche Situation der folgenschweren Prügelei ihrer beiden Jungs zu bewältigen. Intendant Ekkehard Dennewitz, der auch die Regie führt, reagierte schnell, um sich nach Bochum als zweites Theater in Deutschland die Aufführungsrechte der brillanten Dramatikerin aus Frankreich zu sichern. Und nach der Premiere am Sonntag im Theater am Schwanhof ist klar: Das geschliffene Konversationsstück enttäuscht die Erwartungen keineswegs und hat das Zeug zum Renner der Saison.

Sie reden sich um Kopf und Kragen, diese beiden unterschiedlichen Elternpaare, die eigentlich zusammengekommen waren, um die Kunst des zivilisierten Umgangs miteinander zu pflegen. Denkste! Da entgleisen im Laufe des verstörten Gesprächs immer mehr die verbalen Statements und äußeren Gesichtszüge. Was harmlos beginnt, endet in einem handfesten Wortgefecht, legt die Autorin doch wieder einmal gnadenlos die Brüchigkeit und Verlogenheit der Gesellschaft offen, die hinter ihrer bürgerlichen Fassade längst die Achtung voreinander verloren hat.

Da nervt der arrogante Anwalt von Peter Meyer solange mit seinen störenden Handy-Telefonaten, bis die Galle spuckende Ehefrau – beherzt verkörpert von Franziska Knetsch – in einem Befreiungsschlag das verhasste Gerät in einer Blumenvase versenkt. Die um eine Lösung ringende, besorgte Mutter der Uta Eisold verliert mit zunehmendem Alkoholkonsum gänzlich die Contenance und verpasst dem eigenen Gatten eine saftige Ohrfeige. Thomas Streibig kehrt mit zerzauster Perücke den cholerischen Familienvater heraus, der ohne jegliches Mitgefühl den Hamster seiner kleinen Tochter an die frische Luft befördert.

Bei all den Ausfälligkeiten – immer wieder durchsetzt von Momenten des peinlichen Schweigens – gerät natürlich das eigentliche Problem vollkommen in den Hintergrund. Was macht das schon, wenn zwei Schuljungs sich bis zum Verlust der Schneidezähne prügeln, können doch selbst ihre Erziehungsberechtigten nicht einmal anständig miteinander umgehen.

Marion Schwarzmann

Marburger Forum

Frühjahr 2007 – Die Situation ist wie immer bedenklich: Die globale Erwärmung erhitzt Gemüter wie Landschaft, durch die ob der Studiengebühren Studenten verzweifelt aber immer noch protestierend wanken, indes, das Watscheln Millionen übergewichtiger Deutscher bedrückt die Regierung weitaus mehr, und tapsen ist allein „cute Knut“ gestattet, da kann Deutschland sich ruhig anschicken, auf dem Weltjugendtag des Schlagers, dem Grand-Prix d’Eurovision, elendig auf Platz 19 zu verrecken.

In so eine Welt des Kummers paßt das Stück „Eine Bank in der Sonne“ von Ron Clark hervorragend.

In der Seniorenresidenz „Valley View Gardens“, genießen Harold und Burt den Großteil ihres Rentnerdaseins damit, jeden und alles mit scharfzüngigen Äußerungen zu kommentieren und vor allem sich gegenseitig mit Boshaftigkeiten zuzusetzen – wohlgemerkt aus Freundschaft, einer lebenslangen, echten Freundschaft zwischen zwei völlig wesensungleichen Männern, wie sie spätestens seit Jack Lemmon and Walter Matthau, dem „Odd Couple“, oder Statler und Waldorf aus der „Muppetshow“ bekannt ist.

Nicht, daß diese Lebensweise nur an ihrer altersbedingt verkümmerten Freundlichkeit Mensch und Umwelt gegenüber läge, auch die Lebenswelt der Residenz selber ist geprägt von einem von Lieblichkeit verhüllten Zynismus: Immer wieder ertönt eine wohlmodulierte Stimme (Uta Eisold), informiert, dirigiert und maßregelt die Alten. Diese werden also auffordert, im Haus zu bleiben, da ihre Gehhilfen zu viele Löcher in die Gehwege bohren würden, zur alphabetischen Massenimpfung abkommandiert und schlußendlich einfach aus ökonomischem Kalkül an die Luft expediert, da die Residenz verkauft wird.

In diese Welt spröder Harmonie bricht eines Tages die ehemalige Schauspielerin Adrienne ein und gibt den beiden willkommen-unwillkommen Gelegenheit, sich von neuem zu zanken – aus Eifersucht, aus Bockigkeit, als Reminiszenz an die Vergangenheit. Denn: „Eine Bank in der Sonne“ ist nicht nur ein Schmunzeln über Altmännertrotz sondern auch Wehmut über die verflossene Jugend, das schon längst aufgezogene Alter, die Marotten, die es im Gepäck mit sich trägt, und die es gilt zu hegen und zu pflegen, um sich am Leben zu erhalten. Und so – wenn auch der Vorstellungsraum von Beginn an mit Gekicher des Publikums erfüllt war – es blieb immer nur Gekicher, jenes offene, unbeschwerte Gelächter, das zu Atembeschwerden und Tränen führt, das blieb dem Publikum versagt. Vielleicht auch, weil sich anglo-amerikanischer Humor nur bedingt mit deutschem verträgt oder die Übersetzung aus Inkompatibilität der Sprachen hinkte.

Die Schauspieler jedenfalls lieferten Hervorragendendes, brillierten, funkelten, amüsierten: der pyjamatragende Burt alias Peter Radestock, mal versonnen, dann wieder bissig, sein Pendant und Antipode zugleich, der penibel gekleidete Harold, verkörpert durch Jürgen-Helmut Keuchel, der gekonnt den in die Jahre und Gewicht gekommenen Businessman a.D. mimt, durch eine neue Liebe dazu stimuliert, seine Memoiren schnaufend zu Papier zu bringen. Und so unbeweglich Harold/Keuchel sich gibt, so klapprig agil spielt Burt/Radestock, auf besagter Bank und um sie herum – außer einer Parklampe das einzige Bühnenaccessoire des Zweiakters. Man schiebt sich, tauscht die Plätze, rückt voneinander ab, lehnt sich aneinander an – die Bank als Dreh- und Angelpunkt zweier Existenzen, als locus amoenus des altersironischen Pärchens Plisch und Plum. Die Dritte im Bunde, der willkommene Eindringling: Adrienne Bliss, Christine Reinhardt, immer in lange flatternde Gewänder gehüllt, souverän, eben Diva von Kopf bis Fuß. Ohne zu zögern nimmt man ihr den ewig in Bewegung bleibenden Star ab, der alle in Aufruhr versetzt, Tanzabende und Ausflüge organisiert, noch immer mit Verbindungen zur Filmbranche spielt, genauso wie mit den Herzen ihrer Bewunderer, und dann, wie es Sterne eben tun, eines Tages wieder verschwindet.

Ein letzter Clou: Das Programmheft. In liebevoller Arbeit wurde ein Programmfaltblatt entworfen, das als Werbebroschüre für besagte Seniorenresidenz „Calley View Gardens“ daherkommt. Aus „Darstellern“ werden hier „Residenzbewohner“, die Verantwortlichen für Inszenierung und Ausstattung werden als „Residenzleitung“ vorgestellt, die „Qualitätsbeauftragten“ widmen sich der Dramaturgie und der Soufflage, das „Pflegeteam“ widmet sich unter anderem der Requisite, dem Ton, der technischen Leitung. Auch „Extras des Hauses“, nämlich Titelmelodie und weibliche Stimme werden gepriesen.

Oftmals sind es eben die Kleinigkeiten, die einen Theaterabend besonders erinnernswert machen.

Kurz und gut: Die „Bank in der Sonne“ ist wirklich ein Plätzchen, an dem man Halt machen sollte, um zu sinnieren und der Welt eben jenen ironischen Blick zuzuwerfen, den sie verdient hat.

Tanja von Werner

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